Das waren noch Zeiten. Die PCs, vor allem die
Markteinführung des C64 und der erste Tron Film fallen ins selbe Jahr 1982. Im
nach hinein betrachtet muss es wohl ein magisches Jahr gewesen sein. Das frisch
anbrechende Computerzeitalter übte eine derartige Faszination aus, während es
sich in die Wohnzimmer der künftigen User mit exponentiell
wachsenden Mengen von Accessoires Kabeln, Mäusen, Anschlüssen, Monitoren, Floppy Disks, Bedienungsanleitungen, Programmieranleitungen in Basic einnistete, dass
jeder simple Nutzer sich zum megalomanischen "User" aufplustern konnte.
Bald waren auch schon die ersten einfachen Rechenprogramme und Grafikprogramme
geschrieben. Das Gefühl die neue Welt zu beherrschen wich jedoch langsam der
wachsenden Erkenntnis, dass die technologische Entwicklung schneller war als
das eigene Gehirn. Also hieß es sanft ausweichen in Nischen, die ein Maß an beherrschbarer
Technologie boten. Diese Nischen bevölkerte schon bald ein regelrechter Zoo aus
Usern: Spieler, Programmierer, Designer, Chip-Konstrukteure, Informatiker, Medienwissenschaftler,
Netzwerkmanager und die einfachen Schreibmaschinenschreiber- und
Multimedia-Nutzer wie ich – alle Experten auf ihrem Bereich, doch Niemand
Herrscher über das Ganze – selbst Tron lebte einen Traum und lief als Programm letztlich
zu den Usern über.
Heute läuft nun Tron Legacy, der zweite Teil im Fernsehen. Er handelt von
einem zerbrochenen Traum, den Traum, den jede neue Technologie in uns erzeugt,
so wie wir uns von jeder neuen Erfindung die Lösung aller Probleme wünschen –
die Rede ist von der Vollkommenheit als aufkommender Sehnsucht, als Begleitphänomen alles Neuen, eine Vollkommenheit, die es in einem sich
entwickelnden Ganzen nicht geben kann, in der selbst dies Ganze immer eine Fiktion darstellt. Vollkommenheit als Idee ist eine
Ermüdungserscheinung derjenigen, die nicht mehr zu folgen bereit oder willig
oder fähig sind und nicht etwa ein operativer Begriff von großen Erfindern,
genialen Künstlern und Konstrukteuren, die sich selbst und ihr Werk alles andere als vollkommen ansehen. Incipit Tragoedia.
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