Mittwoch, 1. November 2006

Endlich - mutige Atheisten!

Nachdem ich dem SPIEGEL für längere Zeit fast abgeschworen hatte, sehe ich mich nun wieder mit ihm versöhnt, weil offensichtlich doch gelegentlich spannende gesellschaftliche Entwicklungen in diesem kulturpolitischen Magazin ihr Forum finden.
Im Spiegel der letzen Woche (DER SPIEGEL, 43/2006 - 23.10.2006) fand ich folgenden interessanten Artikel über den religiösen Unfug, der immernoch verbreitet wird, und seine unterschätzten verhängnisvollen Konsequenzen weltweit. Darin gibt es zwei sehr interessante Literaturhinweise amerikanischer Evolutionsbiologen. Hiermit will ich nun auf den Spiegelartikel hinweisen und die atheistische Literatur, die uns endlich ein Licht sein kann und uns Hoffnung gibt aus den düsteren Schatten, die die Institutionen des Aberglaubens der Weltkirchen immernoch verbreiten, treten zu dürfen.

Der Spiegel:

"KULTURKAMPF : Glücklicher ohne Gott

In dem Christenstaat USA bilden Atheisten inzwischen eine geächtete Minderheit. Doch nun wehren sich Evolutionsbiologen und wollen den Menschen den Glauben austreiben. Ihre These: Religionen sind das eigentliche Übel unserer Zeit."


Literatur:

Sam Harris:

The End Of Faith (Das Ende des Glaubens),

Letter to a christian Nation (Brief an eine christliche Nation)

Richard Dawkins:

The God Delusion (Die Wahnvorstellung von Gott)

Es spricht nicht gerade für den deutschen Buchhandel und nicht gerade für die deutsche öffentliche Kultur, dass diese beiden Schriften noch nicht in Übersetzung vorliegen!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi,

kannst du mit 100 protzentiger Sicherheit sagen das es keinen Gott gibt?

Teos hat gesagt…

Natürlich gibt es mit 100%iger Sicherheit keinen Gott!

Ein paar einfache Gedanken reichen, damit jedermann zur selben Einsicht gelangt.
1. Bewußtsein, Wille, Handlungen geschehen nur unter den Lebewesen.
2. Die Lebewesen sind jedoch erst im Laufe der Evolution des Universums entstanden und erst mit ihnen jeder Begriff von Bewußtsein, Willle usw.
3. Ein hypothetischer Gott müsste demnach ein Lebewesen ohne Umwelt, ohne materielle Voraussetzung, ohne Evolution, ohne Anfang sein, sonst wäre auch er einfach nur im Laufe der Zeit entstanden und damit kein Gott (zumindest im christlichen Sinne - anders natürlich im griechisch-antiken Sinne)
4. Dieser voraussetzungslose Gott hätte dann plötzlich all das nötig, was auch wir, die wir alle entstanden sind, nötig haben - er hätte es nötig zu erschaffen, nötig etwas für oder gegen den Menschen zu wollen... nur das alles sind Eigenschaften von Wesen, die entstanden sind unf folglich vergehen können, die einen Willen brauchen, um ihre partikuläre Existenz zu erfassen, zu verteidigen um schlicht zu leben.
5. Aus 3 und 4 folgt, dass weder die Existenz Gottes, noch die Handlungsweise Gottes irgendeinen anderen Sinn ergeben als die Handlungsweisen der Lebewesen, die allesamt entstanden sind zu reflektieren. Gott kann aus Gott selber von Gott selber nicht verstanden werden - nur vom Menschen aus gibt es ihn. Gott hat keine Vorfahren, keine natürliche Umgebung also kann er nicht existieren. Der einzige Vorfahre auf den Gott zurückblicken könnte, wenn es ihn gäbe, wäre der Mensch. Also ist Gott nur das sinngeladene Abbild des Menschen und seiner Nöte, Sorgen, Ängste und Bedürfnisse.

Teos hat gesagt…

Und wenn wir schon so am plaudern sind, sollten wir ein paar Gedankengänge weiter gehen...

"Gott" könnte durchaus die genialste Erfindung des Menschen sein, weil er mehr als eine simple Strafe, mehr als simples Werkzeug, ein schlichter Zaun oder ein schlichtes Dach einen übermenschlichen Rahmen darstellt, eine transzendente Gedankenarchitektur, die ständig weiterentwickelt von den Gläubigen die zum Chaos tendierende Kakophonie der Vielen zu einer wohlklingenden Polyphonie umformt - Kriege, Massaker, Kultur und Kunst alles umfassend...