Sonntag, 18. Januar 2015

An Stelle des Winters

Der November 2014, der eigentlich ein goldener Oktober war
oder wie ich mal wieder den Tempelhofer Hafen entdeckte...


Artifizielles Treppenhaus mit einem Hauch Mondrian.
Der ideale Ort, um an einen goldenen Oktober zu glauben.
Oder soll ich sagen: es ist der Weg vom Dunkel ans Licht?
Hier treffen sich jedenfalls alle, die die Übergänge lieben.
;-)


Zwischen Laub und Blumen liegt das Ende des Jahres auf dem Weg. Gleichmäßig beleuchtet wie jedes Ende. Aber wir wären Narren es dabei bewenden zu lassen. Andererseits sollten wir der Menschenfreundlichkeit zu Liebe die Emphase à la Thomas Mann scheuen, also begeben wir uns auf einen Ausflug ins Nächstgelegene und Naheliegende ;-)


Mittlerweile haben wir so etwas wie einen "Heissen Winter" 2014/2015, der noch zu ertragen wäre, wenn er nicht so dumm wäre und damit tue ich jeder Tat Unrecht. Schließlich ist alles tun immer dumm, weil es kein Denken ist und nur das Nachdenken über das Geschehen, über die Taten kann klug oder dumm sein. Die Tat selbst bleibt stets die Negation jedes Worts und jeder Vorstellung. Wenn uns das Geschehen also nicht gefällt, so bleibt uns nichts anderes als es durch Geschehen, was uns gefällt, zu ersetzen im Sinne von ergänzen, denn ungeschehen machen kann man selbstverständlich rein gar nichts. Also lasst uns etwas dazusetzen und anders sein und anders tun.


Da hilft schon als erste Maßnahme spazieren gehen jenseits der Menge und abseits des Stroms. Und als wären die Smileys und Bilder nicht genug folgen mir die passenden Gedanken auf den Fersen... Wenn schon ein richtiges Leben im Falschen und ein falsches Leben im Richtigen nicht möglich ist, dann sollte es vielleicht doch möglich sein in reiner Ironie zu leben, in einem polychromen Als Ob und saftigen Sowohl als Auch? Ach wie mir der Satz des Pilatus gefällt: "Was ist Wahrheit?" Ich wette mit euch - Pilatus hatte im Gegensatz von allen Beteiligten in tragischen Geschichten ein schönes Leben - und von ihm blieb vielleicht auch der beste Satz übrig. Mehr Ruhm und Erfüllung geht nicht.




Und da ist es das Leben, als wäre es niemals weg gewesen, eine Künstlichkeit und Schmierfilm auf kaltem Metall, als falsche Farbe in den Elementen, als Oase radioaktiv leuchtend zwischen trügerischen Wassern. ;-)

Ihr könnt mich nicht verstehen? Wenn es so ist, dann geht es mir gut und immer besser. Gefängnisse und Friedhöfe sind voll von Menschen, die "verstanden" wurden oder die meinten sich selbst zu verstehen, was noch viel schwerer wiegt, weil es verhängnisvoller ist.